Wort des Tages:

Der Kuß

Von den Mitgliedern unserer Fachgruppe wurde "Kuß" zum Wort des Tages gewählt. Diese Auszeichnung wurde insbesondere durch die unterschiedlichen Definitionen der einzelnen Mitglieder der Fachgruppe bewirkt.

Die einzelnen Definitionen lauteten:

Arzt: Der Kuß ist eine Art Lippenkrampf, der gegebenenfalls aufgesprungene Lippen zur Folge haben kann. Abwehrmaßnahmen: Maulkorb tragen, in der Wüste leben, Knoblauch essen.

Jurist: Der Kuß ist meist der Beginn eines späteren Scheidungsprozesses. Er beginnt als mündliches Verfahren, wobei die Öffentlichkeit gewöhnlich ausgeschlossen ist.

Polizist: Der Kuß ist die einzige Möglichkeit, den Frauen eine Zeit den Mund zu
verschließen, also eine Art Notwehrmaßnahme.

Hygieniker: Der Kuß ist je nach Lage und Absicht der Ausführenden eine mehr oder minder schmackhafte Abschleckerei, bei der nach Möglichkeit der Verstand zugunsten des Gefühls ausgeschaltet werden sollte. Bei der Ausübung ist er dazu angetan, Schnupfen zwangszuverschleppen. Er müßte daher als Bazillenträger verboten werden.

Finanzminister: Der Kuß ist ein Genußmittel. Wir beantragen daher, daß er mit einer Vergnügungssteuer bedacht wird.

Abgeordnete: Der Kuß ist im Gegensatz zum Volksbegehren ein spontanes Begehren des Individuums mit der Absicht, jede Widerstandsbewegung zu unterdrücken und in den bedrückten Herzen einen gerechten Lastenausgleich herbeizuführen.

Musiker: Der Kuß beginnt meist Allegro ma non troppo. Allmählich steigert er sich zum Forte. Stets lost er den Wunsch nach Da capo aus.

Professor: Der Kuß ist der Ausdruck eines Eindrucks durch Aufdruck mit Nachdruck.

Buchdrucker: Der Kuß ist ein Preßerzeugnis, bei dem der Nachdruck gestattet ist.